Klaus Bartram

Unternehmensberater

Franchise

Mit erprobten Konzepten zum unternehmerischen Erfolg?

Franchise Was ist Franchising?
Der Wortstamm "franchise" stammt ursprünglich aus dem Französischen bedeutete die Überlassung von Privilegien gegen Geld oder gegen Leistung von Diensten. Der heutige Gebrauch kommt aus dem angloamerikanischen Wirtschaftsvokabular. Franchising ist ein vertikal-kooperativ organisiertes Absatzsystem rechtlich selbstständiger Unternehmen auf der Basis eines vertraglichen Dauerschuldverhältnisses. Das Franchise-System tritt am Markt einheitlich auf und wird geprägt durch das arbeitsteilige Leistungsprogramm von Franchise-Geber und -Nehmer, sowie durch ein Weisungs- und Kontrollsystem eines systemkonformen Verhaltens.
Die Leistung des Franchise-Gebers besteht aus einem Beschaffungs-, Absatz- und Organisationskonzept, dem Nutzungsrecht an Schutzrechten, der Ausbildung des Franchise-Nehmers und der Verpflichtung, den Franchise-Nehmer aktiv und laufend zu unterstützen und das Konzept ständig weiterzuentwickeln. Die Gegenleistung des Franchise-Nehmers besteht meist in der Zahlung einer Franchise-Gebühr und in der Verpflichtung, den regionalen Markt zu bearbeiten. Der Franchise-Nehmer ist ein rechtlich selbstständiger Unternehmer, der die Produkte oder Leistungen des Franchise-Gebers in eigenem Namen und auf eigene Rechnung anbietet.


Es gibt sehr unterschiedliche Franchise-Formen:

Vertriebsfranchising
Der Franchise-Nehmer verpflichtet sich hierbei, nur bestimmte Produkte in seinem Unternehmen zu verkaufen. Das Geschäft trägt nicht den Namen des Franchise-Nehmers, sondern den Markennamen des Franchise-Gebers ( z. B. Baumarkt).

Dienstleistungsfranchising
Ein Franchise-Nehmer bietet Dienstleistungen unter der Geschäftsbezeichnung des Franchise-Gebers an und verpflichtet sich, bestimmte Richtlinien und Vorgaben einzuhalten ( z. B. Musikschule oder Hotelkette).

Produktionsfranchising
Ein Franchise-Nehmer stellt eine bestimmte Ware nach Vorgaben und Produktionskonzepten des Franchise-Gebers selbst her und verkauft diese dann unter dem Warenzeichen oder Markennamen des Franchise-Gebers (z. B. Getränkeabfüllbetrieb).

Geeignet ist Franchising sowohl für Existenzgründer (als Franchise-Nehmer) als auch für ein bestehendes Unternehmen in einem stetig wachsenden, wettbewerbsintensiven Markt (als Franchise-Geber).

Vorteile für den Franchise-Nehmer
Ein Franchise-System ist im Regelfall durch ein einheitliche Auftreten am Markt bekannt, da die "Marke" bereits eingeführt ist. In vielen Fällen unterstützen Franchise-Geber den Franchise-Nehmer zusätzlich mit Dienstleistungen wie der Hilfe bei der Standort-Suche, Schulungsmaßnahmen, zentralem Einkauf, zentraler Buchführung, zentraler Planungs- und Kontrollsysteme, einheitlicher Ladengestaltung, preisgünstiger Gemeinschaftswerbung, Unterstützung bei Markt- und Wettbewerbsanalysen und Finanzierungsberatung.

Nachteile für den Franchise-Nehmer
Die Unabhängigkeit des Franchise-Nehmers hält sich in Grenzen. Unter Umständen müssen bestehende Standards und Entscheidungen des Franchise-Gebers akzeptiert werden, die dem Franchise-Nehmer nicht gefallen.

Vorteile für den Franchise-Geber
Aufgrund ihrer Selbstständigkeit haben die Franchise-Nehmer meistens eine wesentlich höhere Motivation als üblicherweise Angestellte. In vielen Fällen kennen sie das regionale Geschäft besser als die Zentrale und können daher flexibler auf Veränderungen reagieren.

Nachteile für den Franchise-Geber
Franchise in Filialsystemen lassen sich teilweise schlechter steuern und kontrollieren als weisungsgebundene Angestellte. Der Franchise-Geber muss organisatorisch sicherstellen, dass die geforderten Standards nicht auf Dauer vernachlässigt werden oder über einen längeren Zeitraum hinweg mögliche Umsätze nicht realisiert werden.

Fazit
Franchising bietet somit insbesondere Existenzgründern eine gute Möglichkeit, unter Verwendung eines schlüsselfertigen Konzepts den Einstieg in die Selbständigkeit zu wagen. Der Franchise-Nehmer kann von den Erfahrungen eines seriösen Franchise-Partners profitieren und sich teure eigene Erfahrungen und Misserfolge sparen. Allerdings ist bei der Auswahl des Franchise-Gebers in jedem Fall immer größte Sorgfalt angesagt. Mit dem richtigen Partner sind die Aussichten durchaus optimistisch, denn während bei den "klassischen" Existenzgründern viele in den ersten drei Jahren scheitern, müssen weniger als 7% der Franchisenehmer pro Jahr aufgeben.